Heinrich Bosse, Offizial und Domherr an der Liebfrauenkirche zu Erfurt, vermittelt uff heut dinstagk nach Trinitatis im funffczehenhundertenn unnd achzcehendem jarnn in Irrungen zwischen dem Abt Nicolaus zu Paulzcelle einerseits und Konrad Krug, Priester, und seinen Geschwistern andererseits betreffs des Ziegelhofs in Gösselborn (Geselbornn). Der Abt hat behauptet, der Krugische Ziegelhof sei ein Lassgut, also das sein gnade denn nach seym gefallenn dem gedinge ader verlassung nach dem selbigenn ader eynem andernn umb eynen genanten zcinse lassenn ader verthun muge. Dagegen hat Konrad Krug mit seinen Geschwistern vorgebracht, der Ziegelhof sei ein Erbgut, von ihren Eltern ererbt, und es seien jährlich davon dem Kloster nicht mehr als 12 Schillinge und 200 Ziegel als Zins gegeben worden. Heinrich Bosse trifft nun die Entscheidung dahin, dass eyner vonn ader auß den Krugenn iczt vonn begerenden hernn abte vorgenants klosters als eynem erbhernn berurts ziegelhoffs vor sich unnd seynn erbenn umb den vorgenantenn zcinß zcwelff schillinge unnd zcweyhundert zcigell jerlich hynfurt uff Michaelis reichenn unnd sich ann dye lehenn des zcigelhoffs schreibenn lassenn unnd dar vonn lehennrecht wye in seiner gnadenn gebithe unnd mit andernn seinenn gnaden stifft untersassenn eygenn erbguternn bißher gehaltenn und gewonlich ist außrichtenn und gebenn und dye genante guter in bewlichenn weßenn habenn und also nach so hyn zcu ewigenn gezceitenn mit dem genanten zcigelhoff alß mit andernn erbguternn daselbst gleicher weyß gelegenn der lehen halbenn so offtt solcher zcigelhoff verkaufftt ader verander wurd, das er unnd iglicher, der solchenn zcigelhoff innenhaben wurd, ane seiner gnadenn unnd stiffts auch sonst menniglichs eynnsage unnd vorhinderung zcu thun macht hat unnd habenn sollenn und sunst domit haltenn als mit andern irenn eygenn guternn alles ungeferlich domit sollenn sye irer gebrechenn genczlich bericht geschlicht unnd vortragenn seynn. Des zcu warer urkunth hab ich dieser schede zcwen gleichs lauts gemacht, iglichem teill eynen sich darnach habenn zcu achtenn ge gebenn unnd zcu ende der schrifft mit meym officialats unnd ampts uffgedrucktenn sigill bekrefftiget, doch mir unnd meym hernn thumprobst unschedlich.
datequote:
Dinstagk nach Trinitatis im funffczehenhundertenn unnd achzcehendem jarnn
seal:
Das auf die Plikatur aufgedrückte Petschaftsiegel zeigt einen Schild, darin eine Schere mit drei Sternen, darüber HB
tradition:
Ausfertigung
registry:
Littera ober dy ezigelhutte zcu Gosßelborn und Kruge.
materialtype:
Papier
Edition/Literature:
UB Paulinzelle Nr. 569.
Further copies:
Paulinzellaer Dokumente Nr. 330 (Weitere Ausfertigung mit kleinen Abwechungen).- Kopialbuch Nr. 81 Nr. 220.- Hessesche Collectaneen A VIII 7a Nr. 16 Bd. 2, Nr. 265.