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Studium von Komposition u. a. bei Wilhelm Weismann, Dirigieren bei Franz Jung und Heinz Rögner sowie Klavier bei Rudolf Fischer und Amadeus Webersinke in Leipzig an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“. Ab 1959 führte er seine kammermusikalischen, sinfonischen und chorsinfonischen Werke im In- und Ausland auf. Seit dieser Zeit wirkt er auch in der Leipziger Gemeinde der Christengemeinschaft als Musiker und Komponist für liturgische und andere Werke mit. Von 1960 bis 1962 betrieb Thiele Kompositionsstudien bei Leo Spies an der Akademie der Künste Ost-Berlin.
Im Jahre 1962 begann er seine Lehrtätigkeit an der Hochschule für Musik in Leipzig in den Fächern Tonsatz und Partiturspiel und gründete 1963 das Leipziger Jugendsinfonieorchester, das er bis 1978 leitete. An der Leipziger Musikhochschule war er von 1971 bis 1999 Dozent (ab 1984 Professor) für Komposition.
Anlässlich der Eröffnung des Neuen Gewandhauses zu Leipzig am 8. Oktober 1981 schafft Thiele das große Auftragswerk Gesänge an die Sonne für Alt- und Tenorsolo, Orgel, Chor und Orchester. Es wurde im Eröffnungskonzert unter Leitung des damaligen Gewandhauskapellmeisters Kurt Masur, der bei dieser Komposition auch die neue große Orgel des Gewandhauses angemessen einbezogen wissen wollte, uraufgeführt. Die Texte entnahm Thiele dem „Prolog im Himmel“ aus Goethes Faust, Schillers Gedicht „An die Sonne“ und Hölderlins „Dem Sonnengott“. Erst auf Intervention Masurs durfte dieses Stück zur Eröffnung überhaupt aufgeführt werden, da dem Zentralkomitee der SED die Texte nicht zusagten.
Seit 1992 ist er Mitglied der Freien Akademie der Künste zu Leipzig, 1996 der Sächsischen Akademie der Künste in Dresden. 1999 war er Ehrengast der Villa Massimo in Rom. 2001 erfolgte seine Ernennung zum Ehrensenator der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.