Johannes, Abt des Klosters Paulinzella, beurkundet, dass der verstorbene Priester Heinrich Herwig ihn und seinen (des Abtes) Kaplan Dietrich Heiner und Johannes Wolfer, Pfarrer zu Heilsberg, zu Vollstreckern eines Seelgerätes bestimmt hat. Die Genannten haben nun beschlossen, dass Abt Johannes und dessen Amtsnachfolger die Zinsen der 242 für das Seelgeräte bestimmten Gulden für den St. Lorenzaltar im Kloster Paulinzella einnehmen soll. Für diese 242 Gulden sind bei Herwigs Lebzeiten von den geistlichen Herren des Klosters zu der Pforte folgende ewige Zinsen gekauft worden: zu Hausen (hußen) 25 Schillinge, zu Willingen 22 Schillinge, zu Bösleben (Bosseleibin) 3 ½ Pfund, zu Angelhausen (Angilhusen) 2 ½ Pfund und 2 ½ Schillinge, zu Tauheim 1 Pfund 6 Pfennige, zu Großdornheim (Grosßin Dornheym) 2 ½ Pfund und 2 ½ Schillinge. Dafür sollen alle Woche drei Messen am Lorenzaltar gelesen werden mit eyme werltlichin pristere nemelichin mit unseme schulmeister der unße schulkindere lert unde lere sal, der dy leße unde halde sal nemelich alle suntage von der heyligen dryvaldickeit, alle mitthewochin von deme heyligen geiste unde alle sunnaben von unßer lieben frouwen Marien. Dafür soll der Priester jährlich 9 Pfund Pfennige, und zwar an jedem Weichfasten 45 Schillinge Pfennige, erhalten. Auch soll der Priester vier Mal im Jahre an den Weichfasten Vigilie und früh Seelenmesse lesen. Pfarrer Johann Wolfer gebraucht das Siegel Konrads von Rosla mit dessen Einwilligung.
datequote:
Noch Cristi gebort thusent unde vierhundirt jar dor noch in dem nunundeverczigisten jare, quarta feria post dominicam Invocavit.
seal:
Die beiden Siegel sind ziemlich gut erhalten.
tradition:
Ausfertigung
registry:
littera testamenti domini Henrici Herwig.
materialtype:
Pergament
Edition/Literature:
UB Paulinzelle Nr. 429
Further copies:
Hessesche Collectaneen A VIII 7a Nr. 16 Bd. 2, Nr. 257.