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Weimar. / Großherzogl. Hof-Theater. / Sonntag den 11. Februar 1866. / Bei aufgehobenem Abonnement und doppelten Eintritts=Preisen. / DIE AFRIKANERIN / Große Oper in fünf Aufzügen, Text von Scribe, übersetzt von Ferdinand Gumbert, Musik von Meyerbeer.
Datum:
Sonntag, 11. Feb. 1866
Datum (zeitliche Klassifikation):
1865-1870
Aufführungsort:
Weimar, Hoftheater
Reihenfolge:
1
Aktanzahl (laut Quelle):
5
Rezension:
NZfM 62 (16.3.1866), S. 101: "Die Capelle leistete unter LASSEN'S exacter Leitung sehr Befriedigendes, die scenische Anordnung des ganzen umfänglichen Apparates machte der Großherzogl. Generalintendanz, dem verdienstvollen Regisseur Hrn. SCHMIDT und endlich dem Maschinenmeister und Theatermaler Hrn. HÄNDEL alle Ehre. [...] Seit der ersten Aufführung sind bis jetzt DREI Wiederholungen erfolgt, bei gleich großem Interesse des Publicums. Ob sich diese Theilnahme auch für spätere Zeit erhalten wird, ist indessen ziemlich fraglich."
Neue Berliner Musikzeitung 20 (Nr. 10, 7.3.1866), S. 78f.: „Meyerbeer's „Afrikanerin" ist nun dreimal (am 28. Januar, 4. und 11. Februar), bei doppelt erhöhten Eintrittspreisen, und 4. März bei anderthalbfachem Entrée über die Bretter gegangen. Die Aufführung und Darstellung dieser hervorragendes Novität verdienen in jeder Beziehung mit grosser Auszeichnung genannt zu werden. Der gleiche Wetteifer aller Faktoren unserer Bühne sowohl der dirigirenden als ausführenden des Orchesters- und Sängerpersonals, sowie die ganze scenische Ausstattung verdienen vollste Anerkennung, ja man möchte sogar behaupten, dass bis jetzt keine andere Opernnovität, selbst die Wagner'schen Musikdramen, mit gleichem Glanze in Scene gesetzt wurden. Die Kapelle bewährte unter der sichern und verständigen Leitung des Musikdirektor Lassen ihre bewährte Meisterschaft. Lauter und ungeteilter Beifall wurde durch die effectvolle Ausführung des berühmten Präludiums zum 5. Acte und vorzüglich bei der effectvollen Einleitung des 4. Actes erzielt, so dass es wiederholt werden musste. Von den ausführenden Künstlern und Künstlerinnen gebührt unsere erste Erwähnung den beiden Hauptträgern der Oper, Frl. Erna Borchard als Selika und Herrn Meffert als Vasco. Sowohl im Spiel als im Gesang bekundete Frl. Borchard eine Lebendigkeit der Auffassung und Natürlichkeit des Spiels, welche ihr zur grossen Ehre gereichen. Auch den gesanglichen Anforderungen nicht gewöhnlicher Art, wusste die geschätzte Künstlerin möglichst gerecht zu werden. Unterstützt wurde sie bei der ihrem Naturell sehr zusagenden Rolle, durch ihre imponirende, edle und plastische Gestalt. Das Publikum überschüttete die liebenswürdige Künstlerin mit rauschendem Beifall. Auch Herr Meffert hatte zur Darstellung der Haupttenorparthie sehr vielen Fleiss darauf verwandt, wenn er auch weniger von der Natur begünstigt wird, wie die vorgenannte."
Weimarische Zeitung Nr. 44 (22.2.1866), S. 2: "Was die Darstellung betrifft, so könen wir nur wiederholen, daß sie in allen Theilen zu den gelungensten der Neuzeit auf der BÜhne gehört. Die Damen BORCHARDT, MILDE (Selika, Ines), die Herren MESSERT, MILDE und SCHMIDT (Basco, Nelusko und Petro), die Träger der Hauptparthien, führten uns herrliche Bilder vor, die durch die wackere Mitwirkung der Uebrigen sich zu einem großartigen Gemälde gestalteten. Nicht minder zeichnete sich das Orchester unter der trefflichen Leitung des Musikdirektors LASSEN aus, und so wurde uns ein Genuß, der unsere höchste Anerkennung verdient."