Diese Webseite verwendet Cookies (Webanalysedienst: Matomo, sowie Sessioncookies). Mit der Nutzung der Seite erklären Sie sich mit der Verwendung dieser Cookies einverstanden. Einzelheiten entnehmen Sie bitte den Datenschutz.
Weimar. / Großherzogl. Hof-Theater. / Mittwoch den 27. Oktober 1858. / 16te Vorstellung im Jahres=Abonnement. / Das / Käthchen von Heilbronn / Romantisches Schauspiel in fünf Aufzügen [...].
Datum:
Mittwoch, 27. Okt. 1858
Datum (zeitliche Klassifikation):
1855-1860
Aufführungsort:
Weimar, Hoftheater
Reihenfolge:
2
Aktanzahl (laut Quelle):
5
Rezension:
Weimarer Zeitung, Nr. 255, 30.10.1858, S. 1019: „Die junge Künstlerin ist auf das glücklichste begabt mit einem ebenso lieblichen als ausdrucksfähigen Aeußern, einer natürlichen Anmuth in allen Bewegungen und einem weichen, wohlklingenden Organ, das voraussichtlich an Kraft noch zunehmen wird. Die Darstellung bezeugte aber auch ein fleißiges Studium und ein richtiges Verständniß der Rolle. Wer von den Anwesenden von früherer Zeit her die vortrefflichen künstlerischen Leistungen der Frau Röckel (Fräulein Lortzing) auf dem hiesigen Hoftheater kennt, wird gewiß gestern Abend gleich uns zum öfteren daran erinnert worden sein und mit dem Spiele der Tochter die Schule der Mutter und das auf die Tochter vererbte, zu schönen Hoffnungen berechtigende Talent erkannt haben. Die eigenthümliche Verschmelzung kindlicher Reinheit und wunderbarer Schwärmerei, auf die der Dichter den Charakter seiner Heldin gegründet hat, kam durch die Darstellung zu einfach schönem Ausdruck; nirgend verirrte sich die junge Darstellerin in Sentimentalität oder Unweiblichkeit, wozu die Verlockung oft nahe genug liegt. Nur bei einzelnen leidenschaftlichen Stellen war eine etwas fremdartig gezwungene Tonbildung auffällig, auf die wir um so mehr glauben aufmerksam machen zu müssen, weil sie mit der sonst tadellosen Sprechweise in Widerspruch steht und im Anfang gewiß am leichtesten überwunden werden kann. – Das Publikum legte seinen Antheil durch reichlichen Beifall und wiederholten Hervorruf an den Tag, und wir sprechen gewiß in seinem Sinne den Wunsch aus, Fräulein Röckel bald wieder auf der Bühne zu sehen. Von der gesammten Darstellung erwähnen wir dieses Mal nur im Allgemeinen, daß sie eine mit gewohnter Sorgfalt eingeübte und in allen Theilen erfreuliche war. Hr. Herrmann (Als Wetter von Strahl) und Hr. Genast (als Gottschalk) wurden gleichfalls durch Hervorruf ausgezeichnet.“