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Titel laut Quelle *: |
Die Jungfrau von Orleans
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Gattung laut Quelle: |
Romantische Tragödie
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Theaterzettelkopf: |
Weimar. / Großherzogl. Hof-Theater. / Sonntag den 10. April 1859. / 99te Vorstellung im Jahres=Abonnement. / Die Jungfrau von Orleans / Romantische Tragödie in fünf Aufzügen und einem Vorspiele von Schiller.
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Datum: |
Sonntag, 10. Apr. 1859
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Datum (zeitliche Klassifikation): |
1855-1860
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Aufführungsort: |
Weimar, Hoftheater
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Reihenfolge: |
1
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Aktanzahl (laut Quelle): |
5
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Rezension: |
Weimarer Zeitung, Nr. 95, 22.04.1859, S. 379: „Rücksichtlich der ‚Jungfrau‘ beschränken wir uns auf eine kurze Besprechung der Hauptpartie, welche in Fräul. Pabst eine neue Darstellerin gefunden hatte. Frl. Pabst besitzt die Mittel für diese Rolle, welche vor Allem eine bedeutende, selbst physische, Kraft und Ausdauer erfordert, in vorzüglichem Grade, und sie machte von denselben in den heroischen Partien der Rolle einen ziemlich glücklichen Gebrauch, wogegen freilich sowohl in den elegischen, als in den leidenschaftlichen Stellen wieder jener Mangel poetischer Idealität und harmonischen Ebenmaßes, den wir schon öfter an Frl. Pabst rügen mußten, vielfach störend hervortrat. Was wir vor Allem Frl. Pabst anempfehlen möchten, ist ein sorgfältigeres Studium ihres Mienenspiels. Der Ausdruck von Leidenschaftlichkeit, den sie ihren Zügen in Momenten lebhafterer Gefühlsregung zu geben sucht, insbesondere durch ein gewaltsames Emporziehen der Augenbrauen und eine heftigere, bisweilen nahe an Verzerrung streifende Mundbewegung, ist nicht immer schön und edel genug, wenn auch drastisch wirksam für den mehr auf starke, als auf harmonische Effekte sehenden Theil des Publikums. Schönheit und edles Ebenmaß aber ist selber im stärksten Affekte immer das erste Erforderniß der darstellenden Kunst, und, daß dieses Erforderniß auch mit der höchsten Bewegung der Leidenschaft wohl zu vereinbaren sei, zeigen uns die Muster aller großen Künstlerinnen. Wir wünschten, daß Frl. Pabst mehr auf diese Muster und auf die wohlgemeinten, freilich von Schmeichelei weit entfernten Bemerkungen einer ernsthaften Kritik achten möchte, als auf die lauten Beifallsbezeugungen des Publikums – oder eines Bruchtheils desselben – Beifallsbezeigungen, welche leider ebenso oft dem künstlerisch Unschönen, aber Effektvollen, als dem wirklich Natur- und Wahrheitsgetreuen zu Theil werden, - dann könnte sie, bei ihren wirklich schönen natürlichen Mitteln, vielleicht mit der Zeit Bedeutendes leisten.“
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Verfasser: | |
Theaterzettel / andere Quellen: | |
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