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Weimar. / Großherzogl. Hof-Theater. / Montag den 26. Mai 1862. / 137te Vorstellung im Jahres=Abonnement. / Auf Höchsten Befehl / Torquato Tasso / Schauspiel in fünf Aufzügen von Goethe.
Datum:
Montag, 26. Mai 1862
Datum (zeitliche Klassifikation):
1860-1865
Aufführungsort:
Weimar, Hoftheater
Reihenfolge:
1
Aktanzahl (laut Quelle):
5
Rezension:
Weimarer Zeitung, Nr. 124, 28.05.1862, S. 497: „Auf Höchsten Befehl fand gestern eine Vorstellung des ‚Torquato Tasso‘ […] statt. Se. K. H. der Großherzog wohnten derselben mit Höchstihrem Hohen Gaste, dem Prinzen Oskar von Schweden, K. H., bei, einem warmen Verehrer unsers großen Meisters Goethe und Verfasser einer sinnigen Uebertragung des ‚Tasso‘ ins Schwedische, so wie einer gleichen des Herderschen Cid. – Die Besetzungdes Stücks war in den beiden Hauptrollen […] eine neue. Herr Hanisch […] spielte als Gast den ‚Tasso‘. Er gab ein wohldurchdachtes und doch mit voller Unmittelbarkeit, ohne Künstelei, sich entfaltendes, in allen seinen Theilen ebenmäßiges, schön abgerundetes Bild des Dichters […]. Der Eindruck war ein im gleichen Maße wachsender; er gab sich in wiederholtem Hervorruf des Künstlers […] unverkennbar kund. – Auch Frl. Röckel [als Leonore von Este] hatte sich wohlverdienten Beifalls zu erfreuen: ihre Leistung war […] eine ganz anerkennenswerthe […]. […] Wir können diese Kritik nicht schließen, ohne eine Bemerkung auszusprechen, die wir schon lange auf dem Herzen haben. Es ist in dieser Saison in gewissen Theilen des Zuschauerraumes unsres Theaters die Sitte eingerissen, die Theaterzeit – und leider nicht blos die Zwischenakte – als Gelegenheitsmacherin vertraulicher und galanter Zwiegespräche zu benutzen. […] Es muß für die, doch gewiß zahlreichen, wahren Verehrer des großen Dichters in hohem Grade störend und verdrießlich sein, wenn sie dem herrlichen Dialog […] nur mit Mühe folgen können, weil um sie her ununterbrochen halblautes Geflüster ertönt und mitten in die geist- und seelenvollen Worte Tassos und Leonorens hinein Aeußerungen zu ihren Ohren bringt, die weder das Eine noch das Andere sind.“